![]() | Im August 2000 holte ich mir diesen wunderschönen Rüden aus dem Tierheim in unsere Nähe - endlich konnte ich mir diesen Wunsch aus Kindertagen erfüllen. Er wurde auf 1 bis 2 Jahren geschätzt, also konnte man ihn leicht an die Familie gewöhnen und Grundkommandos beibringen. Sehr bald vertraute er mir zu 1000% und anders herum auch. Er machte nie etwas kaputt, wenn er mal halbtags allein bleiben mußte. Mittags fuhren wir dann raus in die Natur. Ich suchte ruhige Feldwege und Wiesen, wilde Strandabschnitte oder Wald, in denen er sich ohne Leine bewegen konnte, nachdem ich ihn den Jagdtrieb abtrainiert hatte. Und so konnte ich dann auch meine ersten Wildtieraufnahmen machen, aber mein liebstes Motiv war immer mein Hund. |
Seinen Namen "Buck" nahm er aus dem Tierheim mit, wobei wir wieder bei Jack London sind - Zufall...?? Ich weiß es nicht, aber der Name paßte perfekt zu ihm.
Durch meinen Sohn (11) lernte er wieder neu, den Umgang mit Kindern - wurde er als "Kinderspielzeug" im TH abgegeben, auch mochte er keine LKW´s und bellte sie manchmal an. Hunde (Tiere) sind doch keine Kinderspielsachen!! Bindung entsteht durch die tägliche Fütterung, Erziehung, Pflege und die gemeinsamen Abenteuer in der Natur.
Buck war ein kräftig gebauter, gesunder und unkastrierter Rüde. Er hätte die Begleithundprüfung geschafft, aber durch ein Fehler von mir, haben wir nicht ganz die volle Punktzahl erreicht. Aber es war auch nicht wichtig eine Urkunde zu besitzen!
![]() | Buck war auch immer im Urlaub mit dabei, z.B. in Bayern, BaWü, Lüneburger Heide, Dänemark und da sogar hinten ganz ruhig im Auto, während wir durch den Safaripark fuhren. Zu meinen Eltern war er zwar freundlich, aber dennoch reserviert - Hunde spüren, ob man sie mag oder es nur vorgibt, sie zu mögen ;-) Hunde sind clever und deshalb wußte Buck auch immer, wo sein Zuhause war. |
Er war auch kinderfreundlich, ging dann aber einfach los, wenn er genug hatte. Er ging auch mal mit netten Bekannten bis vor die Haustür mit, aber als er merkte, daß ich nicht dabei war, kam er schnell zurück zu mir.
Das ist auch das Wesen der Eurasier - bislang kannte ich diese Rasse nicht, aber durch das Internet ist man schlauer ;-) Aussehen und Charakter paßten auch auf die Rassenbeschreibung. Nach den Worten des Verhaltensforscher K. Lorenz, "der bestveranlagte Hund, den ich je hatte...." - das unterschreibe ich genau so!!
Aber irgendwann kommen so nach und nach die Altersbeschwerden: Augen und Ohren versagen langsam ihren Dienst, Hinlegen und Aufstehen sind nicht mehr so fließend, der Gang ist nicht mehr federnd und die Rute hängt immer unten herunter, obwohl sie liegend geringelt auf dem Rücken lag. Die Gassigänge dauerten natürlich länger, aber man brauchte auch nicht mehr so weit gehen.
Buck schenkte mir 12 einhalb Jahre seines Lebens und irgendwann endet so ein Hundeleben. Und so rief ich am frühen Morgen des 16.03.2013 den Tierarzt an, der sein Leiden schnell beendete, obwohl der Schmerz riesengroß ist........und man die Pfote hält, bis zum letzten Atemzug........😪 So brach zum ersten Mal ein Teil meines Lebens weg.
![]() | Ein halbes Jahr später hielt ich es ohne Hund nicht mehr aus, also durchsuchte ich das Internet und fand einen neuen Freund für mich, der in einem Tierheim saß. Ich rief sofort dort an, man machte mir aber wenig Hoffnung. Egal, ich wollte diesen Hund sehen und wissen, wie er auf mich reagiert und ging mit ihm ´ne Runde. Am nächsten Tag bemerkten die Mitarbeiter, daß sich Pascha irgendwie verändert hatte - vielleicht lag es an den Miniwürstchen, die ich dabei hatte ;-) und war schon positiv begeistert. Am 3.Tag stand fest, daß Pascha mitkommt. Und als die Mitarbeiter noch grübelten, wir sie Pascha ins Auto bekommen, sprang er selbst hinein und so zog er von BaWü nach MeckPomm. Er wurde grad 4 Jahre alt. |
Pascha war anfangs sehr ängstlich, mochte überhaupt keine fremden Menschen und hätte auch zugeschnappt - und das in einer Stadtwohnung. Aber nach und nach wurde es besser und das schnappen ließ auch nach, außer wenn man ihn streicheln wollte. Er nahm auch keine Leckerlis von Fremden und wandte sich ab. Anders war es bei einer Frau, die eine Eurasierhündin hatte, die er sehr mochte, aber dafür zickte die Hündin ihn an, es war einfach nur witzig. Die Frau mochte Pascha und so durfte er einmal Papa werden. Es hat mir viel Freude gemacht, diese Flauschekugeln zu fotografieren.
Pascha ist nicht so kräftig gebaut, aber trotzdem ein robuster, gesunder und unkastrierter Rüde. Er war etwas eigensinniger als Buck, aber er folgte mir ständig wie ein Schatten - vielleicht eine Folge seiner Vergangenheit......aber auch er vertraute mir zu 1000%, wenn ich sagte, es ist gut, dann wars das auch. Auch er befolgte die Grundkommandos, nicht immer gleich, aber.......naja Eurasiertypisch halt - mit viel Chow-Chow Anteil. Er hatte das Glück, daß wir 2018 auf´s Land zogen, so das er immer schnell raus konnte, er war ein toller Wachhund und kündigte den Besuch oder die Post an.
![]() | Wie Buck durfte auch Pascha frei in der Natur herum laufen, versteckte mich auch manchmal und seine gute Nase fand mich schnell und so paßte er auf mich auf und wo ich hinging, ging auch er hin. Auch sein Jagdtrieb wurde abtrainiert und so sahen wir viele Wildtiere und Hasen hoppelten uns ohne Eile über den Weg. So wurde auch Pascha mein besonderes Fotomodel und ich denke, er hat es genossen, konnte ihn hinsetzen oder stellen, er blieb brav in dieser Position, bis ich ihn ein Zeichen gab. Dabei habe ich die Fotografie immer weiter verbessert. |
Und so habe ich einige Emails mit tollen Fotos an den Tierschutzverein geschickt, der mir Pascha anvertraut hat. Sie haben sich sehr gefreut, immer mal aktuelle Informationen zu bekommen, waren wir doch sehr weit weg - anstatt Berge und viel Wald, wohnte er doch nun dicht am Wasser, obwohl baden tabu ist ;-)
Bei Fremden blieb er immer etwas unsicher, dann nahm ich ihn kurz zu mir an die Leine und so fühlte er sich besser. Und immer, wenn ich im Garten arbeitete, dann legte er sich dazu - wenn ich noch ein Arbeitsgerät holen mußte, kam er mit und wieder zurück in den Garten. Mehr Bindung kann man sich nicht wünschen!!
Und deshalb paßt so ein Eurasier zu 1000% zu mir persönlich, ich mag das Wesen und den Charakter dieser wunderbaren Hunderasse - meinen Dank gilt Julius Wipfel.
Auch bei Pascha wurden die Alterszeichen nach und nach sichtbar und mühsamer und so mußte ich am 18.07.2024 nachmittags zum Tierarzt und ihn aus gesundheitlichen Gründen erlösen lassen. Ich blieb bis zum letzten Atemzug........und wieder brach ein zweites Mal ein Teil meines Lebens weg 😪 nachdem er mir fast 11 Jahre lang das Leben verschönert hat.
Obwohl sehr oft gesagt wird, Hündinnen sind anhänglicher und verschmuster, kann ich aber so nicht unterschreiben - nicht für meine beiden Rüden Buck & Pascha. Auch waren sie Beide nicht kastriert, weil einige Menschen dann behaupten, sie kämpfen dann um den "Chefposten" im Familienrudel, solche Situationen kannte ich nicht, es sei denn, anderen Hunden gegenüber etwas dominanter. Aber was ich immer erstaunlich fand war, daß andere Rüdenbesitzer immer wußten, wann und wo es läufige Hündinnen gab....ihre Rüden wollten dann immer raus (Stadtwohnung), kläfften oder stellten sogar das Fressen ein.
Habe ich was falsch gemacht, oder die anderen Rüdenbesitzer ?? ;-)
Meine Hunde waren nicht nur Hunde - sie sind Familienmitglieder. Sie sind loyal und treue Freunde und das ihr Lebenlang. Klar gibt es nicht nur gute Zeiten, auch mal schlechte...........aber ein Hund an der Seite ist eine Bereicherung und man ist nie einsam. Wenn man nach Hause kommt, freut sich Jemand und hört gerne zu, wenn man sich alles von der Seele redet, ein Hund spricht auch mit seinen Augen !!
Vor allem sind sie Seelentröster und Bewegungstherapeut !!
"Ein Hund ist Dir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde."